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Kultur Mainz

Durch Gewimmel zum Erfolg

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Mit dem Mainzer Wimmelbuch zeichnet sich die Grafik-Designerin Melanie Freund in die Herzen der Mainzer Familien. Und sie kann noch mehr.

In einem kleinen Atelier im Mainzer Nordhafen laufen die Ventilatoren auf höchster Stufe.
Draußen sind es dreißig Grad. Melanie Freund wäre vermutlich jetzt gerne im Freibad.
Leider geht das nicht, das Cover für ein lokales Anzeigenblatt muss heute noch fertig
illustriert werden. Melanie stammt ursprünglich aus dem Sauerland, ist Anfang dreißig und Wahlmainzerin. Sie verfügt bereits über ein umfangreiches Repertoire mit unterschiedlichen Zeichenstilen. In Ihrem Portfolio findet man einige Referenzen wie beispielsweise Arbeiten für den
ADAC, Rossmann, Klett, den Rotfuchs Verlag und andere namhafte Unternehmen. Studiert
hat Melanie an der Fachhochschule Mainz in der Fachrichtung Design und ist als freischaffende
Designerin mittlerweile sehr gefragt.

Familie und Freunde im Gewimmel verewigt
Aus einem großen Regal holt Melanie diverse Broschüren, Postkarten und Bücher hervor.
Eine ihrer letzten Arbeiten war das im Willegoos-Verlag erschienene Wimmelbuch von
Mainz. Ein Kinderbuch mit illustrierten Geschichten, die auf den Mainzer Plätzen stattfinden.
Doch nicht nur Kinder können sich an Melanies Buch erfreuen. Schaut man sich die
einzelnen Bilder intensiver an, kann man viele witzige Nebenstorys entdecken. Im Mainzer
Kirschgarten singt ein Mann bei offenem Fenster unter der Dusche, während ein junger
Pflanzenfreund im zweiten Stock des Nebenhauses die Blumen gießt. Auf der Straße fängt
seine Freundin mit Ihren Händen den Wasserschwall auf und lächelt dabei freundlich zu
ihm nach oben. Ein Mann verliert seinen Hut und ein Junge beobachtet mit einem Teleskop
die Sterne. „Ich habe in jedem Bild meine Familie und Freunde verewigt. Es macht auch
mir immer wieder Freude, die kleinen versteckten Gags zu zeigen. Guck mal da,
im Fastnachtsbild am Schillerplatz küsst das Schaf einen Rocker. Das sind mein Freund und ich.“
Viele Bilder gibt es auch als Postkarten. Ein besonderes Wimmel-Exemplar hat Melanie
auch für die STUZ gezeichnet. Es gilt zu entdecken, wo sich unser frecher Holländer Frederick
van der Sonne versteckt. Sicherlich werden wir in den nächsten Jahren noch einige
Bilder von Melanie Freund bewundern dürfen. Eifrig setzt sie sich nach unserem Interview
wieder an ihr digitales Zeichenbrett. Die Ventilatoren rotieren immer noch und sorgen
für ein milderes Klima, damit weiterhin wundervolle Bilder entstehen.