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Gesellschaft

Crime #270

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Von leichter Beute und schweren Jungs, oft nicht witzig und häufig zum Schießen: Wir präsentieren die Top-Verbrechen aus dem STUZ-Gebiet.

Herzlich Willkommen zu einer neuen Ausgabe des gedruckten True-crime-Podcasts „Crime“ in eurem Lieblingsmagazin STUZ. Die heutige Ausgabe wird präsentiert von Adam Götzki, Kriminaloberkommissar und Fallanalyst beim Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz. Später mehr zu ihm. Beginnen wir zunächst mit der gewohnt schonungslosen Darstellung echter Kriminalität in all ihren schillernden Facetten.

„Gefahndet wird nun also nach dem Unterkörper einer Schaufensterpuppe und einem männlichen, 170 cm großen, dunkel gekleideten Mann mit blonden Haaren“

Die Diebeskunst, wenn man sie so betrachten möchte, besteht darin, etwas unbemerkt vom Besitz einer anderen Person in den eigenen zu überführen. Manche dieser Künstler aber spielen mit der Erwartung an ihr Schaffen, dekonstruieren das Unbemerkte und liefern eine schrille Performance, die uns staunen lässt – wie etwa jener Mann, der in der Mainzer Altstadt Kleidung aus einem Laden stahl. Die Verkäuferin sah ihn davonrennen – mit der Kleidung und einer halben Schaufensterpuppe, die diese noch trug. „Gefahndet wird nun also nach dem Unterkörper einer Schaufensterpuppe und einem männlichen, 170 cm großen, dunkel gekleideten Mann mit blonden Haaren“, vermeldet die Pressestelle der Polizei Mainz. Mal sehen, ob der männliche Mann geschnappt wird.

Geschnappt wurden – ebenfalls in Mainz – die Diebe, die ihr Diebesgut in einer Tiefgarage bunkerten, in die sie allerdings erst einbrechen mussten. Aufmerksame Hausbewohner riefen die Cops. Die stellten nicht nur Diebesgut sicher, sondern darüber hinaus noch fest, dass der Roller der beiden Täter sowie die daran befindlichen Kennzeichen ebenfalls gestohlen waren.

Einen smarteren Platz für ihre Beute suchten sich die Diebe aus, die in Bischofsheim einen Zigarettenautomaten gleich mitsamt Betonfuß klauten. Sie transportierten ihren Schatz zum Silbersee, plünderten ihn dort und sind nun Ziel der Fahndung. Sachschaden: 5.000 Euro. Bei der Aktion verbrannte Kalorien: locker genauso viele.

Genug gestohlen für diese Ausgabe, kommen wir zu den beliebten Kontrollverlusten und Impulsdurchbrüchen im Straßenverkehr. Mainzer Neustadt: In einer Episode des ewigen Kampfes Rad- gegen Autofahrer schubste ersterer (28) letzteren (67) dermaßen heftig, dass dieser zu Boden ging und mit dem Kopf aufschlug – Strafverfahren für ersteren, Krankenhaus für letzteren.

„Fahrzeug vor Ort verschlossen, Blutprobe auf der Dienststelle, Entziehung der Fahrerlaubnis, Fahrzeugschlüssel sichergestellt, Entlassung.“

Scooter kann man kultig finden und dazu tanzen („How much is the fiiiiiiiiiish?“). EScooter hingegen sind einfach scheiße und lästig, seien wir ehrlich. Diese Erfahrung musste auch eine 37-jährige Mutter in der Mainzer Innenstadt machen. Ein 21-jähriger E-Scooter-Pilot bretterte in ihren Kinderwagen und verkeilte seinen Lenker darin, ein Glück, dass die Kinder unverletzt blieben. Der Rollerfahrer nicht, er kam ins Krankenhaus.

Erstmal nicht außergewöhnlich: Bei einer Verkehrskontrolle am frühen Morgen ging den Mainzer Cops ein mit 1,42 Promille betankter Autofahrer ins Netz. Es folgte das Übliche: „Fahrzeug vor Ort verschlossen, Blutprobe auf der Dienststelle, Entziehung der Fahrerlaubnis, Fahrzeugschlüssel sichergestellt, Entlassung.“ Kurios allerdings: Am späten Nachmittag stoppten Polizisten dasselbe Fahrzeug mit demselben Fahrer wieder. Er hatte, wieder ausgenüchtert, den Wagen in der Zwischenzeit abgeholt. Wert diesmal: 1,27 Promille. Zu dem Üblichen kam dann noch die Sicherstellung des Pkws durch die Staatsanwaltschaft. Na Prost.

Addieren wir die Werte des Doppelt-Alkoholisierten, ist er mit 2,71 Promille Spitzenreiter in dieser Rubrik. Im Einzel siegt hingegen ein 51-jähriger Mainzer, der mit zwei Promille aufgegriffen wurde, nachdem er nur auf Felgen durch die Stadt gefahren war und dabei noch parkende Autos gerammt hatte.

„Ein Mord, drei Tote“

Das Seitenende naht, und daher kommen wir zurück zu Adam Götzki, dem Kriminalisten beim LKA RLP, der diese Ausgabe von „Crime“ präsentiert. Götzki ist ein kerniger Typ, manchmal ein wenig schweigsam, psychisch angeschlagen, im Job mitunter brillant, privat unterstützungsbedürftig. Beim BKA hat er mit Organisierter Kriminalität zu tun gehabt, vor allem Menschenhandel. Götzki hat viel Böses gesehen, sehr Böses, und nun soll er im beschaulichen Mainz ein wenig runterfahren und gegen die Autoteilemafia ermitteln. Doch es kommt anders … Und wie anders? Das wird hier nicht verraten. Aber man kann es rausfinden. Denn Adam Götzki ist die Hauptfigur in „Ein Mord, drei Tote“, dem Krimidebüt von Autor Ingo Bartsch, der übrigens auch der Verfasser dieser netten kriminellen Rubrik ist. „Ein Mord, drei Tote“ erscheint pünktlich zur Buchmesse bei Grafit. Am 2. November liest Ingo Bartsch im Weingut Becker in Mainz-Ebersheim, am 23. November bei der „Leselampe“ in der Dorett Bar. Achja, das ist natürlich keine Werbung, nur ein einfacher Hinweis aus der Bevölkerung. 🙂

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