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Quantity breeds Quality

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Wer braucht nicht ab und zu einen genialen Einfall? Mithilfe von Kreativitätstechniken können gute Ideen generiert werden.

Von Nadine Tannreuther

Gute Ideen erzielen eine größere Aufmerksamkeit und hinterlassen emotionale Eindrücke. Dadurch fällt das Erlernen von Inhalten leichter, da sie besser und länger in Erinnerung bleiben. Gute Ideen machen jedoch vor allem Spaß.
Inspirationsquellen finden sich dabei haufenweise. Beispielsweise bei den Eltern, Freunden und Bekannten oder einfach im Austausch mit anderen Menschen. Aber auch Spazierengehen und Reisen fördern den kreativen Denkprozess. Manche Denker sind auch zu gewissen Jahres- und Uhrzeiten oder an bestimmten Orten voller neuer Impulse. Auch aktive Recherchen im Internet, das Lesen von Magazinen und Fachzeitschriften oder ein Messebesuch gibt Hilfestellungen. Viele Köpfe aus der Kultur- und Kreativwirtschaft geben außerdem an, beim Putzen, Duschen oder Autofahren auf gute Gedanken zu kommen.

Kreative Aktivitäten
Aber was, wenn dringend eine gute Idee benötigt wird, jedoch keine in Aussicht ist? Dann helfen gezielte Methoden, um die grauen Zellen zu animieren, nämlich Kreativitätstechniken. Wichtig ist dabei, zunächst Ideen ohne Grenzen zu entwickeln und keine Kritik zu üben. Besonders in der Gruppe ist es von Vorteil, Ideen weiter zu spinnen und nicht gleich zu diskutieren, ob etwas überhaupt möglich ist. Alles wird festgehalten – in Schriftform oder per Fotografie. Anschließend sollte eine Nacht darüber geschlafen werden, um im Nachhinein die besten Ideen herauszusuchen, zu bewerten und gegebenenfalls weiterzuentwickeln.
„Der beste Weg, gute Ideen zu erhalten, besteht darin, möglichst viele Ideen zu entwickeln“, so Klaus Schmidbauer aus Berlin. Er schreibt seit über 30 Jahren kreative Konzepte für Unternehmen. Kreativitätstechniken bieten demnach strukturelle und mentale Hilfen, mittlerweile existieren rund 350 etablierte Methoden. Dabei gilt: Die Menge macht‘s.

Mehr ist mehr
Die gängigste Methode ist das Brainstorming. Alleine oder in der Gruppe einfach zu einem Thema Ideen sammeln. Eine visuellere Form bietet die Mindmap, bei der ein Begriff oder eine Frage in die Mitte eines Blattes platziert und danach Gedanken gebündelt drum herum festgehalten werden. Dabei empfiehlt es sich, mit verschiedenen Farben, Symbolen sowie Groß- und Kleinschreibung zu arbeiten.
Eine weitere, sehr visuelle Variante bietet das Moodboard. Dafür werden Bilder zusammengestellt und je nach Relevanz größer oder kleiner, nebeneinander oder auch überlappend platziert. Es entsteht ein Stimmungsbild, mit dem die Richtung einer Idee sichtbar gemacht wird.

ABC-Methode
Für diese Methode wird ein Arbeitsblatt mit dem Alphabet in vertikaler Richtung, sowie mit Platz für Anmerkungen versehen. Anschließend werden Ideen passend zu den Buchstaben aufgeschrieben (Vergleich Stadt – Land – Fluss) und im Anschluss evaluiert.

Kopfstandmethode
Diese Methode stellt alles auf den Kopf. Lautet die Aufgabenstellung beispielsweise „eine neue Dienstleistungsidee für einen Supermarkt zu generieren“, so stellt sich die Frage: Wie könnte eine Umkehrung der Aufgabe lauten?
Antwort: Welche Dienstleistungen können die Kunden dem Supermarkt anbieten?
Frage: Wie kann so etwas aussehen?
Antwort: Die Kunden putzen den Supermarkt.
Frage: Was bedeutet das Gegenteil davon?
Antwort: Der Supermarkt hilft den Kunden beim Putzen.
Frage: Wie können wir das erreichen?
Antwort: Der Supermarkt vermittelt Schornsteinfeger, Reinigungsdienste etc.

Wunderfrage
Bei dieser Kreativitätstechnik wird eine Fragestellung generiert, mit der man abends ins Bett geht und morgens aufwacht, während zur Schlafenszeit ein Wunder geschieht. Anschließend gilt es analytisch vorzugehen. Denn das Wunder ist passiert, während man geschlafen hat, und es gilt zu ermitteln, wie die Problemstellung gelöst wurde? Diese Frage schickt einen in einen Ziel- und Lösungszustand, der hilft, den Lösungsprozess zu erleben und beschreiben zu können. Dadurch wird der bewusste und unbewusste Verstand stimuliert, da der gewünschte Zustand und die notwendigen Handlungsschritte visualisiert und greifbar werden.
Viele Kreativitätstechniken helfen dabei, Ideen zu entwickeln. Sowohl in der Fachliteratur als auch im Internet heißt es: Einfach ausprobieren und schauen, welche Technik für die eigene Persönlichkeit, das Team oder die Gruppe am Gewinnbringendsten ist.

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