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Wiesbaden

Magnetfestival

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Wiesbaden, Schlachthof – Kreativfabrik – Skatehalle, 12 bis 14. Mai

Musik, unendliche Weiten und Distanzen im Kosmos des Hörbaren. Im Radio bekommen wir jeden Tag übles Junkfood um die Ohren gehauen. Daher muss man dem Mut der Initiatoren des ersten Magnetfestivals vorab Tribut zollen. Die Klänge, Sphären, die Eindringlichkeit der Töne fallen nicht in gewohnte Hörmuster, nehmen aber mit. Musikalische Trips, die das „Sich-öffnen“ verlangen und die ganz bestimmt etwas ändern bei denen, die sich hingeben können. Dass das Feine und Schöne dabei ist, dass wir nicht in eine überteuerte Starküche geraten, um uns für teures Geld kulinarisch den Gehöreingang mit neuen Geschmackserlebnissen aufzufrischen, sondern es fein dargereicht in unserer lieben Provinzhauptstadt Wiesbaden frei Haus geliefert zu bekommen. Kürzere Wege wird es vorerst nicht geben, um einem so artifiziellen Klangaufkommen beiwohnen zu dürfen. Zu hören im Schlachthof, Kesselhaus, der Krea und der Skatehalle. Kategorisiert man „Magnet“, was schwerlich möglich ist, aber irgendwie notwendig, kann man es als Antipop, rhythmusaktiv, kakophonisch sortiert oder jazzaffin bezeichnen. Man wird es nicht auf die Eins oder Drei, auch nicht auf die Zwei oder Vier klatschen können. Mitsingen ist auch nicht! Was also bewegt eine Zeitgenossin, sich dieser modernen Galerie der Töne auszusetzen, wenn nicht Bratwurst und Pommes angeboten betrachtet? Warum gehen wir in Museen, warum träumen wir nachts so unkontrolliert, warum denken wir überhaupt, wenn wir es noch tun? Wir wollen erweitert werden oder einen regnerischen Sonntag verbringen in der Hoffnung, etwas Unerwartetes zu erleben! Die gebotenen Spektren beim Magnetfestival werden nicht weniger als atemberaubend sein oder, so darf der ungeneigte Hörer es auch wahrnehmen, schrill und zerfetzend. Den Macher:innen ein großes Lob: So viele internationale junge Stars der ungewohnten Musik an einem Ort so konzentriert aufzubieten, ist etwas ganz Besonderes und kommt sicher nicht so schnell wieder. Wer es verpasst hat, hat etwas Unwiederholbares verpasst.

Infos und Klangproben auf: magnetfestival.de

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