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Der Stadtstreicher im Oktober

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Eine Bäckereikette, nennen wir sie BackFabrik, in einer Landeshauptstadt, nennen wir sie Mainzbaden. Der Stadtstreicher greift mit der Zange ein Brötchen aus der SB-Vitrine. Schon arg trocken, die runzlige Gurkenscheibe schaut traurig aus der gelblichen Remoulade. Der Stadtstreicher zum Kassenmann: „Hey, gib mir das doch günstiger, es ist schon alt.“ Kassenmann: „Das geht nicht.“ Stadtstreicher: „Komm schon, das kauft doch keiner mehr.“ Kassenmann: „Ich darf nicht.“ Stadtstreicher: „Ich sag’s auch keinem. Oder schenk mir einen Kaffee dazu.“ Kassenmann: „Hier sind Kameras, der Chef beobachtet mich.“ Stadtstreicher: „Das heißt, Ihr werft das Brötchen lieber weg, als wenigstens noch die Hälfte Umsatz damit zu machen?“ Kassenmann: „Ja. Tut mir leid.“ Liebe BackFabrik. Mitarbeiter per Kamera überwachen und Lebensmittelverschwendung, das ist so Nullerjahre. Kommt doch rüber zu mir, in die Gegenwart. Ich geb auch einen Kaffee aus. (inh)

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