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Gesellschaft

Crime #262

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Von leichter Beute und schweren Jungs, oft nicht witzig und häufig zum Schießen: Wir präsentieren die Top-Verbrechen aus dem STUZ-Gebiet.

Die Polizei ist cool. Knackige Leute in körperbetonenden Uniformen, ausgerüstet mit Artefakten der Dominanz wie Revolver, Schlagstock und Elektroschocker. Handschellen nicht nur für Sexspielchen. Eine Fahrzeugflotte voller flotter Fahrzeuge. Verfolgungsjagden, Hubschrauberflüge, Geiselbefreiungen. Kein Wunder, dass sich Menschen zur Polizei hingezogen fühlen – bis hin zu physischen Besuchen.

Was nicht immer vorteilhaft ist. So taucht ein 20-Jähriger auf dem Gelände des Polizeipräsidiums Westhessen auf, wo er mehrere Anläufe unternimmt, sein Auto zu parken. Schließlich entscheidet er sich für einen Parkplatz für Dienstfahrzeuge. Er steigt aus und entsorgt seinen Müll in einer Polizeimülltonne. Nun wird es den Hausherren (und -damen) zu bunt. Sie untersuchen den Besucher. „Hierbei stellte sich heraus, dass der 20-Jährige nicht nur ohne Führerschein gefahren war, sondern auch noch mit einem gestohlenen, nicht zugelassenen oder versicherten BMW, an dem auch noch anderweitig gestohlene Kennzeichen hingen, die Polizeiliegenschaft befahren hatte.“ Vorteil für den Mann: Er darf bei einer echten Festnahme dabei sein.

„Als der 28-Jährige wieder abbiegen wollte, bremste der vorausfahrende Audi wieder und zeigte ihm zusätzlich noch den Mittelfinger.“

Noch so ein Polizeibesuch: Die Kelsterbach- Cops ziehen einen betrunkenen 38-Jährigen aus dem Verkehr. 1,6 Promille. Er muss mit aufs Revier, seinen Führerschein ist er natürlich los. Eine Stunde später wird er von einem Bekannten abgeholt, der ebenfalls nicht ganz nüchtern wirkt. Testergebnis: 1,13 Promille. „Auch der Abholer musste eine Blutentnahme über sich ergehen lassen, seinen Führerschein bei der Polizei abgeben und auch ihn erwartet nun ein entsprechendes Verfahren.“ Oft ist es besser, nicht zur Polizei zu fahren, auch nicht für Bekannte.

„An der Kasse bezahlte sie einige Dinge, fragte die Verkäuferin aber noch, ob die Sicherungsanlage piepsen würde, wenn man den Laden verlässt.“

Allseits bekannt sind heutzutage Fahrzeuge der Marke Audi, insbesondere dafür, dass sie häufig von Personen gefahren werden, die besser in den Krieg ziehen sollten, als am Straßenverkehr teilzunehmen. So wird ein 28-Jähriger, der nichts weiter tut, als links in den Weisenauer Weg (Mainz) abzubiegen, von einem Audi-Fahrer nicht nur bedrängt und angehupt. „Nachdem die beiden Fahrzeuge abgebogen waren, überholte der Audi-Fahrer den 28-Jährigen und führte eine Vollbremsung aus.“ Plus: „Als der 28-Jährige wieder abbiegen wollte, bremste der vorausfahrende Audi wieder und zeigte ihm zusätzlich noch den Mittelfinger.“ (Der Fahrer wohl.) Ebenfalls in Mainz, auf der Hauptstraße Mombach, nimmt sich der 24-jährige Fahrer eines Audi A6 eine 60-jährige Radfahrerin vor. „Auf Höhe der Eintrachthalle fuhr der Mann zunächst sehr dicht auf die Radfahrerin auf, betätigte mehrfach die Hupe und fuhr dann rechts neben die 60-Jährige.“ Wodurch sie in die Fahrbahnmitte gedrängt wird, fast in den Gegenverkehr gerät und von dem Audi an der Hüfte getroffen wird. Beide Audi-Fahrer sowie übrigens auch die Audi-Pilotin, die nach einer Firmenweihnachtsfeier ihren A4 am Europakreisel betrunken zu Schrott fährt, werden wohl für eine Weile nicht mehr am Verkehr teilnehmen. Gut für die Gesellschaft.

Auch bei uns geht es zu Fuß weiter. Im Mainzer Bleichenviertel kauft eine 53-Jährige ein. „An der Kasse bezahlte sie einige Dinge, fragte die Verkäuferin aber noch, ob die Sicherungsanlage piepsen würde, wenn man den Laden verlässt.“ Was die Verkäuferin auf die Idee bringt, die Tasche der Kundin zu kontrollieren … berechtigterweise, wie sich herausstellt. Die Polizei wird hinzugezogen und fertigt eine Strafanzeige.

Ebenfalls kontrolliert werden eine Frau und ein Mann, 54 und 48, die sich bei Ginsheim- Gustavsburg kurz zuvor verdächtigerweise auf einem Feld verdingt haben. „Wie sich herausstellte, hatte die beiden in ihren drei großen, prall gefüllten Tragetaschen insgesamt 48 Kilogramm Weißkohlköpfe.“ Auch hier: Anzeige wegen Diebstahls.

„Wie sich herausstellte, hatte die beiden in ihren drei großen, prall gefüllten Tragetaschen insgesamt 48 Kilogramm Weißkohlköpfe.“

Essen klauen ist eben nichts für Amateure. Wie es gelingt, zeigt ein Fall aus Wiesbaden. In der Amrumer Straße steigen der oder die Täter:innen in den Keller eines Mehrfamilienhauses ein und verschaffen sich Zutritt zu einem der Verschläge. „Nach jetzigen Erkenntnissen wurden lediglich Tiefkühlpizzen aus dem im Kellerabteil befindlichen Gefrierschrank entwendet“, vermelden die Cops. Lediglich? Gegenwert: immerhin 50 Euro. Und sowohl im Gewicht als auch in der Zubereitung leichter als ein Zentner Kohlköpfe.

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