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Wiesbaden

Den Holocaust erinnern

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„Aber ich lebe“ heißt die neue Ausstellung im Kunsthaus Wiesbaden ab 13. September, kuratiert von Barbara Yelin und Jakob Hoffmann. Nur wenige Zeitzeugen des Holocaust leben noch, darunter Emmie Arbel, David Schaffer, Nico Kamp und Rolf Kamp. Die vier Kinder haben Verfolgung und Massenmord erlebt und machen dies für Besucher:innen in besonderer Form zugänglich. Die in Zusammenarbeit mit drei international bekannten Zeichner:innen entstandenen Graphic Novels geben ihre Geschichten wieder.

STUZ fragte Kurator Jakob Hoffmann. Seit etlichen Jahren beschäftigt er sich mit dem Thema Comic und betreut das „Yippie, Kindercomicfestival“ in Frankfurt. Besonders die Darstellung des Holocaust in Comics zählt zu seinen Interessensgebieten.

STUZ: Wie ist Ihre Arbeit als Kurator in diesem Projekt verlaufen?
Mit Barbara Yelin, eine der drei Künstler:innen, bin ich gut befreundet. Sie hat mich gefragt, ob ich das Buch, welches die Grundlage für die Ausstellung bietet, mit ihr zusammen als Ausstellung konzipieren möchte. Letztes Jahr waren wir dann in Erlangen beim größten deutschen Comicfestival zu Gast und das Ergebnis war anscheinend so interessant, dass sich das Wiesbadener Kunsthaus angefragt hat, ob man die Ausstellung zeigen dürfe.

STUZ: Gab es Herausforderungen?
In Erlangen waren wir mit der Ausstellung in einem historischen Altbau mit sechs winzigen Räumen. Im modernen Wiesbadener Museumsbau, haben wir dieses schwierige Thema , das immer auch würdevoll inszeniert werden muss, komplett in einem Raum durch die Farbstruktur und Überschriften gut organisiert.

STUZ: Wie dürfen wir uns die Ausstellung vorstellen?
Die Ausstellung zeigt, wie intensiv die Künstler:innen und die Überlebenden zusammengearbeitet haben. Sie haben sich getroffen, kennengelernt und die Geschichten zusammen entwickelt und umgesetzt. Das spürt man, dieses enge Verhältnis. Deshalb geht das Thema einem sehr nahe aber es erdrückt einen nicht. Man lernt außerdem, wie so ein Comic entsteht. Zudem gibt es Interviews, die man hören kann, sowie kleine Filme und Skizzen. Gerade für eine junge Leserschaft sollen die unvergesslichen Momente vor Augen geführt werden, was der Holocaust für Kinder bedeutete – und nicht nur für sie. Eingespielte Sehgewohnheiten und Bilder werden aufgebrochen und in knappen Nachworten auf ergreifende Weise lebendig dargestellt.

14. September bis 26. November 2023
Di – So & Feiertage 11 – 17 Uhr
Do 11 – 19 Uhr
Eintritt frei

Kunsthaus Wiesbaden
Schulberg 10 in 65183 Wiesbaden

Interview: Nadine Tannreuther

Bild: Barbara Yelin Emmie Arbel

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