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Gesellschaft

Was ist eigentlich sexy?

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Sexy, attraktiv, heiß oder hot, geil oder wie auch immer. Begriffe, die jeder kennt, jeder nutzt und jeder sagt. Doch was genau heißt eigentlich sexy? Und was genau ist sexy? Ein bestimmtes Aussehen, ein bestimmtes Verhalten? Wodurch wird das beeinflusst? Fragen über Fragen, schaffen wir da mal etwas Klarheit.

Ein Definitionsversuch
Beginnen wir mal einfach. Googelt man „sexy“, erscheinen einem eine Reihe heißer Frauen in Dessous – ausschließlich Frauen, NUR Frauen. Was uns das jetzt sagen will?
Schlägt man im Duden nach, erhält man folgende Definition: sexy – sexuell attraktiv oder zu einer entsprechenden Wirkung verhelfend. Wikipedia leitet direkt auf das verwandte Wort „Sexappeal“ weiter: Sexappeal, (englisch sex appeal, sexuelle Ausstrahlung), beschreibt eine sexuell-erotische Form der Attraktivität von Menschen. Jetzt wissen wir schon mal mehr, oder auch nicht. Besonders vielsagend sind auch diese Definitionen nicht. Also suchen wir weiter:

Sexy = ?
Bereits 1995 wiesen Wissenschaftler in einer Studie nach, dass für 90 Prozent der befragten Männer und Frauen ein attraktives Äußeres das Hauptkriterium für weiblichen Sexappeal ist – jaja die Männer, immer nur aufs Äußere fixiert. Aber wir Frauen sind da nicht besser: Auch der männliche Sexappeal basiert für 76 Prozent der Befragten auf dem äußeren Erscheinungsbild.
Sexy kann auch ohne Sex ganz sexy sein. Eine Geste, ein zugeflüstertes Wort, ein Blick – alles Dinge, die sexy sind und einen ganz kribbelig und wuschig machen – hm, sexuelle Erotik spielt da wohl doch eine größere Rolle.

Machen wir niemandem was vor
Sexy ist abgeleitet vom Wort Sexappeal, was zu deutsch so viel wie eine sexy Ausstrahlung beschreibt. Also ziemlich aufs Äußere reduziert. Da mag gleich jeder Moralapostel schreien: „Aber was ist denn mit den inneren Werten?!“ Um bei der Wahrheit zu bleiben, auch wenn sie hart ist: Der erste äußere Eindruck ist prägend, da kann man sagen, was man will. Natürlich haben Charaktereigenschaften Einfluss darauf und entscheiden, ob der erste positive Eindruck bleibt oder sich in ein Nimmerwiedersehen wandelt. Ob das andersrum genauso funktionieren kann, ist schwer zu sagen. Aber ich mag behaupten, wenn so gar keine Attraktivität zu Beginn besteht, ist alles Weitere wohl eher schwierig.

Gleich und gleich gesinnt sich gern
Was wir sexy oder unsexy finden, ist ganz klar von Person zu Person verschieden. Aber was beeinflusst da unseren Geschmack? Genug Wissenschaftler behaupten, dass wir unsere Partnerwahl nach dem Aussehen des gegengeschlechtlichen Elternteils treffen (Moment, heißt: Tochter will einen Partner, der Daddy gleicht). Einigen ist das vielleicht noch von Freud und dem Ödipus-Komplex bekannt – aber gut, genug Klugscheißerei. Die Vorstellung ist dennoch erschreckend. Eine hochinteressante Studie aus Chicago versuchte das mal zu untersuchen. Dort ließen Psychologen 49 Single-Frauen an verschwitzten Männer-Shirts riechen. Das Ergebnis: die Frauen fanden den Schweiß-Geruch von dem Mann am geilsten, der ähnliche Gene wie ihr Vater aufwiesen. (Richtig: Igitt!)

Back to Evolution
Neue Studien behaupten, dass wir nach unseren Urinstinkten geleitet werden. Wer da jetzt wie ich an Neandertaler und Affen denkt, liegt falsch. Viel mehr geht es darum, den attraktivsten Partner mit der besten Gen-Ausstattung zu finden. Männer haben demnach in der Evolution gelernt, auf Anhieb das biologische Grundmaterial und die Fruchtbarkeit einer Frau direkt anzusehen. Und zwar anhand einer Taillen-Hüfte-Proportion, die liege im besten Fall bei 1:0,7 (aha! Schrie die Frau und schnappte sich das Maßband). Aber auch ein schönes Gesicht sei empfehlenswert und stehe für Erfolg bei der Fortpflanzung – klar, was auch sonst. An alle paarungswillige Männer: mit 24,8 Jahren ist eine Frau durchschnittlich am fruchtbarsten.

Von Östrogen und Testosteron
Die perfekte Figur, die perfekte Haarfarbe, die perfekten Augen, das perfekte Lächeln, alles Dinge, die in unseren Genen liegen oder hormongesteuert sind. Für alle, die es noch nicht wissen: Östrogen sorgt für besonders weibliche Züge und Testosteron für besonders männliche. Hat zur Folge, dass beides gegensätzlich wirkt. Lara Croft gilt dabei bei den Männern als Östrogen-Queen (na wenn‘s sonst nichts ist). Bei Frauen hingegen ist nicht nur das Testosteron entscheidend, Kerle à la Brad Pitt mit weicheren Gesichtszügen sind hier Champion. Gilt diese Art von Mann bei den Frauen als beschützend, aber auch vertrauensvoll und treu im Gegensatz zum testosterongesteuerten Macho (also liebe Männer, es kommt doch nur auf die richtige Mischung an).
Wir stellen also fest, dass alles, was wir „sexy“ finden, von ganz vielen Faktoren beeinflusst sein kann. Auch die Sexiest Woman Alive muss theoretisch also nicht jedem Typ entsprechen, auch wenn das schwer vorstellbar ist. Und ich will euch beruhigen: Auch dass ihr euren Vater oder eure Mutter datet, ist wohl eher unwahrscheinlich, wenn auch nicht unmöglich. In diesem Sinne: hoch lebe der Sexappeal.

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