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Zwischen Leichtigkeit und Anstrengung

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… changiert Ballett. Einerseits hartes Training, andererseits anmutige Choreografien. Die Gonsenheimerin Julianna Correia Dreyssig lebt Ballett – und ist auf dem besten Weg, ein internationaler Star zu werden.

Von Jonas Julino

Acht Stunden Training pro Tag, sechs Tage die Woche. Davor geht es noch zur Schule und nach dem Training wird bis spät in den Abend gelernt und Hausaufgaben gemacht. Nebenbei um den Globus fliegen und Wettkämpfe bestreiten. Manch einer von uns bekommt schon beim Lesen einen Burn-Out. Für Julianna Correia Dreyssig ist das der ganz normale Alltag. Die gerade einmal 14-Jährige arbeitet hart für ihren großen Traum, Primaballerina in Sankt Petersburg zu werden. Dass der Traum bald zur Realität werden kann, zeigen ihre Erfolge bei Wettkämpfen in aller Welt.
Aktuell durchläuft Julianna eine achtjährige Profiausbildung in der Ballettschule Star Ballet in Gonsenheim. Sie ist eine von dreißig Schülern, die von Trainerin Irina Starostina und ihrem Team unterrichtet werden. Mit acht Jahren startete die Gonsenheimerin in einem Hobbykurs. Schnell wurde ihr Talent erkannt und schon ein Jahr später begann sie mit der zeitaufwendigen Ausbildung. Das bedeutet acht Stunden Training täglich und einige Opfer. Für die Schule lernt sie noch nach 22 Uhr, um das Abitur in ein paar Jahren an der Maria-Ward-Schule zu schaffen. Auch soziale Kontakte leiden unter der Doppelbelastung. Trotzdem ist Ballett ihre große Leidenschaft. Das zeigt sich selbst neben den normalen Trainingszeiten. „Sie schaut sogar beim Essen Ballettvideos“, weiß ihre Trainerin. „Manche Menschen glauben, sie ist verrückt. Aber das sind wir alle. Ohne harte Arbeit und viel Disziplin gibt es keinen Erfolg“.

Klaps auf den Rücken
Den Erfolg hat Julianna: Sie ist Weltmeisterin in ihrer Altersklasse und hat bereits gegen deutlich ältere Tänzer der großen Ballettschulen aus Sankt Petersburg und Moskau gewonnen. Auch die zurückliegende Reise nach Italien im Mai war erfolgreich. Bei einem Wettbewerb erreichte sie nicht nur den ersten Platz, sondern wurde darüber hinaus mit dem selten vergebenen „Grand Prix“ für besondere Leistungen geehrt. Diese Auszeichnung qualifiziert sie zu einem der besten und exklusivsten Wettbewerbe am berühmten Bolschoi-Theater in Moskau. 2021 findet er statt. Doch bis dahin wird Julianna noch viele weitere Auftritte haben – pro Jahr sind es aktuell rund dreißig. Dafür fliegt sie mit den anderen Tänzern der Ballettschule um den ganzen Globus. Weltmeisterin wurde sie in Spanien und in Sibirien schlug die Tänzer berühmter Ballettschulen aus Russlands Metropolen. Neben verschiedenen Wettbewerben wird die junge Tänzerin auch zu Galen und anderen Veranstaltungen als Star-Gast eingeladen. „Natürlich ist es anstrengend. Ich muss oft etwas für die Schule nachholen und lerne nach dem Training. Dafür sehe ich viele neue Länder und das Ergebnis des Trainings auf der Bühne ist es wert“, sagt sie. Cool zeigt sich die 14-Jährige vor ihren Aufritten: „Richtig nervös bin ich eigentlich nicht, vielleicht etwas aufgeregt.“ Um dem entgegen zu wirken, bekommt sie von ihrer Trainerin einen Klapps auf den Rücken. So wird sich beim Ballett fokussiert – etwas verrückt eben.
Auf der Bühne sieht dann alles ganz einfach aus. Scheinbar mühelos schweben die Tänzer im Scheinwerferlicht zur Musik über das Parkett. Vom harten Training und dem durchgetakteten Tagesablauf keine Spur. Mit einem Lächeln im Gesicht wird choreographiert. Julianna sieht Ballett als Sport und Kunst zugleich. „Das Training ist ganz klar Sport. Wir trainieren wie Hochleistungssportler. Das Ergebnis und was man sieht ist für mich Kunst.“ Am meisten gefällt ihr die Leichtigkeit: „Es gibt nichts schöneres, als die harte Arbeit so leicht aussehen zu lassen und die Begeisterung der Zuschauer zu sehen.“

 

Wer sehen möchte, wie leicht Ballett bei Julianna und den anderen Tänzern von Star Ballet aussieht, hat am Samstag, 22. Juni, ab 17 Uhr die Möglichkeit dazu. Dann lädt Irina Starostina und ihr Team zur Sommergala ihrer Ballettschule „Ballet Inspiration“ ins Staatstheater Mainz. Alle Altersklassen, von Hobbygruppen bis zur Profiabteilung, zeigen dort ihr Können.

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