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Kultur

Bunter Brückenkopf

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Beim Meeting of Styles treffen über 100 Graffiti-Künstler auf Unmengen Begeisterung. Fast der gesamte Juni steht im Zeichen des farbenfrohen Festivals.

von Nadine Tannreuther

„Graffiti ist für mich Ausdruck meiner Sehnsucht nach Veränderung dieser Welt“, beschreibt Initiator Manuel Gerullis das Meeting of Styles in Wiesbaden.Wie jeden Sommer kommen zum weltweit größten Graffiti-Meeting über 120 Künstler aus rund dreißig verschiedenen Ländern zusammen und hauen zwischen 1.000 und 2.000 Dosen auf den Kopf. Vom 14. bis 16. Juni wird dabei die größte Graffiti-Open-Gallery im Rhein-Main-Gebiet von etwa 4.000 Quadratmeter Wandfläche unter dem Motto „Global Idol“ besprüht. Denn die Zeit ist gekommen, für eine globale Vision, ein globales Ideal für die Welt von morgen. Den Aufhänger des diesjährigen Mottos bietet ein Zitat von Anne Frank: „Es ist ein Wunder, dass ich nicht alle Erwartungen aufgegeben habe, denn sie scheinen absurd und unausführbar. Trotzdem halte ich an ihnen fest, trotz allem, weil ich noch immer an das Gute im Menschen glaube.“ Wie dürfen uns daher auf kritisch-künstlerische Bilder freuen, die sich mit Freiheit, Traum, Lüge und Wahrheit sowie Konflikten und die Würde des Menschen auseinandersetzen.

Graffiti & more
Das Meeting of Styles ist dabei nicht nur ein farbenfrohes Sprüh-Spektakel, sondern ein umfangreiches Festival mit Lesung, Party, Rap-, Breakdance-, und Skate-Sessions sowie Grillstand und Bar. Vorwiegend ausgelegt als Open-Air-Festival, sind die einzelnen Veranstaltungen – bis auf die Party – frei von Kosten zu besuchen. Los geht es bereits am 8. und 9. Juni mit dem „Pre-Meeting Of Styles“, wenn die Gleis-Unterführung der S-Bahn-Station in Mainz-Kastel farblich erneuert wird. Weiter geht es am 12. Juni mit „Ben Salomo bedeutet Sohn des Friedens“ – ein Vortrag von Ben Salomo zum Thema Antisemitismus im Kontext in Wiesbaden ab 19 Uhr. Kurz danach präsentieren Rocco und seine Brüder ab 20.30 Uhr „Blaues Licht“, eine Filmvorführung unter der Regie von Sophie Sonntag im nahegelegenen Murnau Filmtheater. Dabei handelt es sich um ein Meisterwerk, das sich – gewollt oder ungewollt – in das cineastische Gedächtnis der Graffitikultur einbrennen wird.

Aftermath I + II
Und dann beginnt die heiße Phase mit dem „Meet & Greet“ am 13. Juni, zu dem sich die Künstler am Strand der Bastion von Schönborn in Mainz-Kastel ab 18 Uhr begrüßen. Das offizielle Meeting-Of-Styles-Opening findet schließlich am 14. Juni mit Rub-A-Dub und Drum-N-Bass mit Shine ya light und der Sunset Crew am Brückenkopf ab 14 Uhr statt, dicht gefolgt von der Opening-Party im Kontext ab 22 Uhr. Haupttag ist dann der 15. Juni, damit am 16. nach dem Motto „Relax und Reflex“ die Kunstwerke fertiggestellt werden können.
Neu in diesem Jahr ist ein Aftermath, bei dem vom 22.bis 23. Juni ab 14 Uhr am Yacht-Hafen in Raunheim achtzig Künstler hunderte Meter Wand bemalen. Vom 28.bis 30. Juni schließt das Aftermath II die „Nachwehen“ des Meeting Of Styles 2019 ab, wenn zu „Graffiti, Hip-Hop, Food and more“ der Bahnhof in Budenheim ab 14 Uhr besprüht wird.

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