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Wiesbaden

Kunst belebt den Genuss

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Bunte Wände, tiefe Eindrücke und eine Liebe fürs Detail. Im Herzen Wiesbadens bietet das Restaurant Lumen seinen Gästen Kunstwerke als Ergänzung zum kulinarischen Genuss an.

von Nadine Tannreuther

Drei- bis viermal im Jahr wechseln die Ausstellungen im Restaurant und damit die Künstler im Lumen. „Wir stellen seit etwa acht Jahren unsere Räumlichkeiten für Ausstellungen zur Verfügung. Dabei geht es uns primär darum, Künstler*innen eine Möglichkeit zu bieten, ihre Werke einer größeren Gruppe von Interessierten darzubieten, was unsere Gäste gerne und unkompliziert annehmen. Besonders angenehm finde ich die Tatsache, dass es hierbei nicht um geschäftliche oder finanzielle Ziele geht, sondern um menschliche Beziehungen und Kreativität“, erzählt die Inhaberin Viola Kettner.

Über diese Möglichkeit der Präsentation freut sich auch Benjamin Semm, Fotokünstler aus Wiesbaden. Seit Mitte Januar dieses Jahres schmücken rund 20 seiner Werke auf zwei Stockwerken das lichtstarke Lumen. Dem Betrachtenden werden unerwartete Blickwinkel auf Treppen, Hausgänge und Gebäude offenbart. Seit vielen Jahren hat der gebürtige Wiesbadener und gelernte Kameramann ein ganz besonderes Gespür für die Ästhetik des Augenblicks entwickelt und definiert seine Ausstellung selbst so: „Ohne gezielt danach gesucht zu haben, hat das Thema mich gefunden. Seine motivische Kraft, Wesentliches dabei willkürlich in den Fokus nehmen zu können, die Bildaussage zu bestimmen und gleichzeitig dem Betrachter, also auch mir, optional Raum zum eigenen Wahrnehmen und Bewerten zu überlassen, das ist das Genre, mit dem ich in meiner künstlerischen Arbeit spiele.“

Der natürliche Wechsel von Licht und Dunkelheit sorgt für Tiefe und Bewegung in den Werken. Er gibt den Blick frei auf das Erkennen und Begegnen archaischer Grundmuster, die dabei in emotionaler und symbolischer Bildkraft erfahrbar werden. Semm betont dabei: „Der professionelle Umgang mit den technischen Möglichkeiten meines Berufes hilft mir dabei, die Ambivalenz des Sehens selbst immer wieder neu zu hinterfragen und auch den Betrachter durch die Veränderung der Fokussierung und Auswahl von Bilddetails gezielt dazu anzuregen, seine Sehgewohnheiten zu hinterfragen.“

Die Besucher des Lumen werden, natürlich bei guten Speisen und Getränken, dazu ermuntert, spielerisch und gewissermaßen nebenbei die Werke zu erfahren. Für Geist und Auge eine analytische und emotionale Suche zugleich, bei der die eigene Intuition mit einer veränderten Wahrnehmung konfrontiert wird.

Foto: Benjamin Semm

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