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Auslandspraktika als Chance

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Soll ich lieber Arbeitserfahrung sammeln oder ins Ausland gehen? Vielleicht gibt es ja eine optimal angepasste Lösung? Tipps und Anregungen vom Career Service der JGU

von Dennis Voll, Career Service der JGU

Egal, ob man Wirtschaft oder Philosophie, Soziologie oder Meteorologie studiert, die Frage nach dem Auslandsaufenthalt stellen sich die meisten Studierenden. Eine pauschale Antwort gibt es darauf nicht. Studiert man ein international ausgerichtetes Fach und möchte später vielleicht sogar im Ausland arbeiten, ist ein Auslandsaufenthalt sicher wichtig, wichtiger jedenfalls als für jemanden, der Grundschullehrer*in werden möchte. In manchen Branchen wiederum wird beim Berufseinstieg sehr viel Wert auf Arbeitserfahrung gelegt, in anderen ist eher das Fach selbst beziehungsweise der Abschluss und dessen Note entscheidend.

Aber auch wenn es auf die Frage ob Auslands- oder Arbeitserfahrung keine allgemeingültige Antwort gibt, lässt sich zumindest festhalten, dass Auslandsaufenthalte und Praxiserfahrungen während des Studiums in aller Regel positive Auswirkungen auf die Jobchancen haben. Wie bekommt man das aber alles unter einen Hut: studieren, arbeiten und dann noch ins Ausland? Und das auch noch während eines Bachelorstudiums? Vielleicht muss es aber gar kein Auslandssemester sein, mit dem man den Auslandsaufenthalt „abhakt“ – es könnte ja stattdessen auch ein Praktikum werden, bei dem man gleichzeitig Arbeitserfahrung sammelt!

Das Beste aus beiden Welten

Ein Auslandspraktikum ist natürlich etwas völlig anderes als ein Auslandssemester: Man hat zunächst einmal mit Kollegen und Kolleginnen zu tun und nicht mit Kommilitonen. Man wird auch deutlich weniger Zeit haben, die man sich frei einteilen kann. Und deutlich weniger ERASMUS-Partys besuchen. Dafür taucht man aber ganz anders in das Alltags- und Arbeitsleben ein. Ein Auslandspraktikum hat aber noch weitere, ganz praktische Vorteile: Zum Beispiel ist man nicht an Semesterzeiten anderer Universitäten gebunden und damit zeitlich deutlich flexibler als bei einem Auslandssemester. Außerdem hat man so die Möglichkeit, seine Fremdsprachenkenntnisse in einem Berufsfeld zu erweitern oder nützliche Fachausdrücke zu lernen. Und auch finanziell kann sich ein Praktikum tatsächlich lohnen, denn selbst wenn das Praktikum nicht bezahlt sein sollte, gibt es eine Vielzahl an Förderungsmöglichkeiten von ERASMUS+ über Auslands-BAföG bis zu Kurzstipendien des DAAD.

Natürlich sollte man sich immer möglichst frühzeitig über die Bedingungen im Zielland informieren, insbesondere aber in der aktuellen pandemischen Lage: Gibt es Reisebeschränkungen? Was bedeutet mein Impfstatus für eine Beschäftigung oder für den Alltag im jeweiligen Zielland? Schließlich möchte niemand ein Praktikum im Ausland machen, nur um dann im Homeoffice aus der eigenen Küche zu arbeiten. Möglich sind Auslandspraktika, teilweise sind diese sogar flexibler als vor der Pandemie – das Informieren ist jedoch mitunter kleinteiliger und aufwendiger geworden, aber auch das ist grundsätzlich lösbar.

Wo fange ich mit der Suche an?

Eine Übersicht über Praktikumsmöglichkeiten im Ausland ist gar nicht so leicht zu finden. Einfacher ist die Suche immer, wenn man vorher weiß, wonach man sucht: Soll das Praktikum in einem bestimmten Land sein? Im englischsprachigen Raum? Bei einem Unternehmen oder im Kultur- oder Bildungsbereich? Oftmals findet man passende Praktika auch dort, wo man zuerst nicht gesucht hat. Und möchte man ein Praktikum im Ausland machen, traut sich aber im Arbeitsalltag keine anderen Sprachen als Deutsch oder Englisch zu, bleiben selbst dann noch verschiedene Optionen: In großen Unternehmen wird mitunter auch in einer Abteilung in Oslo oder Stockholm hauptsächlich Englisch gesprochen. Und auch als Praktikant*in im Brüsseler Politikbetrieb kommt man vielleicht sogar größtenteils mit Deutsch aus, wenn man für eine Vertretung eines Bundeslandes arbeitet.

Eine erste Anlaufstelle für Fragen zum Thema kann der EU-ServicePoint beziehungsweise die Abteilung Internationales an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz sein. Dort gibt es viele Informationen, insbesondere auch zu Fördermöglichkeiten. Der Career Service hilft außerdem bei der Stellenrecherche. Beide Institutionen organisieren zusammen am 27. Januar 2022 (von 17 bis 20 Uhr) die digitale Messe „Praktika welt-offen“. Hier kann man sich umfassend informieren. Zudem stellen sich einige Organisationen vor, die Praktika im Ausland anbieten. Mehr Infos gibt es hier: www.career.uni-mainz.de.

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